Wie in den letzten Jahren, möchten wir auch in diesem Jahr wieder in der ehemaligen Kiesabbaufläche
Langeln "entkusseln".
Den seltenen Lebensraum des Sand-Trockenrasens dort möchten wir erhalten und damit etwas für unsere Artenvielfalt tun. Es gilt, die Fläche vor einem Zuwachsen mit Büschen und Nadelbäumen zu
bewahren und dafür junge Schösslinge herauszuziehen oder stärkeren Aufwuchs abzusägen oder auszugraben. Wir waren mit unseren bisherigen Arbeitseinsätzen schon sehr erfolgreich, trotzdem gibt es
noch genug zu tun, in diesem Jahr weiter zu machen. Mitzubringen sind Handschuhe und wer hat, Spaten, Handsäge sowie Astschere. Es gibt auch leichtere Aufgaben, ein Vorwissen ist nicht
erforderlich. Wir können viele helfende Hände gebrauchen :-)
Der Arbeitseinsatz soll stattfinden am
Sonntag, 26.11.2023, um 10:00 Uhr
an der Dorfstraße/K48, welche von der B4 Richtung Heidmoor führt. Ihr fahrt, nachdem ihr von Kaltenkirchen aus die B4 überquert habt, noch ca. 1,1 km bis zu einer kleinen Auffahrt auf der linken
Seite zur ehemaligen Kiesgrube. Dort an der Schranke treffen wir uns. Geparkt werden
kann 200 Meter weiter auf einem Wanderparkplatz direkt hinter dem kleinen Wäldchen.
Ihr könnt euch freuen auf einen gemeinsamen
Abschluss bei
leckerem Snack, warmen Getränken und Austausch untereinander. Bringt dafür bitte Teller, Becher und Besteck mit. Damit unser Catering-Team planen kann, wäre eine kurze Nachricht schön, per Mail -
ich bin dabei - an info@nabu-kisdorferwohld.de oder
telefonisch unter 04193 / 87 09 910 (Anrufbeantworter).
Einen weiteren Einsatz möchten wir in einer botanisch artenreichen
Wiese/Heidefläche bei Bad Bramstedt am Samstag, 09.12.2023, um 10 Uhr unternehmen.
Es handelt sich dabei um eine alte Wiesenfläche, die eine besondere Vielfalt an Pflanzen beherbergt, die bei uns selten geworden sind. Da die Fläche seit vielen Jahren nicht mehr von Tieren
beweidet wird, wächst sie immer mehr mit durchsetzungsstarken Pflanzen zu. Um den seltenen Pflanzen, wie der Hirse-Segge oder dem Schönen Johanniskraut wieder Freiraum zu schaffen, möchten wir
Pfeifengras abharken und viele aufkommende Kiefern absägen sowie Traubenkirsche ausgraben. Auch hier soll es wieder ein gemeinsames anschließendes Beisammensein, wie oben beschrieben,
geben.
Bitte meldet euch bei info@nabu-kisdorfewrwohld.de
oder telefonisch unter 04193 / 87 09 910 (Anrufbeantworter),
wenn ihr Interesse habt mitzumachen, dann kann unser Catering-Team planen und wir senden euch noch weitere Infos zum Treffpunkt zu.
Wir haben einen alten Waldtümel mit einer großen Laichgesellschaft von Grasfröschen entdeckt! Der Tümpel drohte jedoch von einer dicken Schicht von Zweigen und Blättern nahzu vollständig bedeckt zu werden. Es war zu befürchten, dass zukünftig der Laich oder die Kaulquappen im Frühjahr keine ausreichend große Wasserschicht mehr zur Verfügung haben würden, um sich vollständig zu entwickeln.
Nach einem Aufruf hier auf der Webseite und in unserem Newsletter fand sich im Spätsommer 2022 eine unerschrockene Truppe zusammen, die trotz Schietwetter mit vereinter Kraft den Waldtümpel von Blättern und Zweigen befreite.
Nach getaner Arbeit war gespanntes Warten angesagt, wie sehr sich der Einsatz gelohnt hat. Wie viel Regen wird es geben und wie hoch der Wasserstand steigen? Wie wird sich der Teich entwickeln?
Anfang März 2023 bietet der Waldtümpel einen ganz anderen Anblick: Viel klares Wasser und reichlich Platz für viele laichende Grasfrösche. So soll es sein!
Mit dem Beginn des April konnten wir dann über 60 Laichballen entdecken! Der Arbeitseinsatz hat sich gelohnt und weitere Generationen von Grasfröschen können heranwachsen.
Seit Anfang des Jahres pflegen wir eine Streuobstwiese. Auf dieser Fläche von einem knappen Hektar stehen verstreut Apfel-, Birnen- und Kirschbäume, die jetzt 3 Jahre alt sind.
Streuobstwiesen können zu einem Hotspot der Artenvielfalt werden, wenn ihre Umgebung strukturreich und mit anderen wertvollen Lebensräumen verbunden ist. Schon die Bäume bieten Nahrung und Lebensraum für viele Insekten, die wiederum Vögel und Kleinsäuger anziehen.
Da nur alte Hochstamm-Sorten ausgewählt werden, die recht wüchsig und widerstandsfähig sind, ist der Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln gänzlich überflüssig, ja sogar verpönt. Wenn dann auch noch die Wiese darunter insektenschonend behandelt wird und sich in ihr zahlreiche Blühpflanzen ansiedeln, kann man von einem Insekten-Eldorado sprechen. Insektenschonende Behandlung bedeutet, die Wiese statt mit einem großen Schlegel- oder Kreiselmäher mit Handsense, Motorsense oder einem Balkenmäher zu mähen. Ein Schlegelmäher zum Beispiel verdichtet durch sein Gewicht den Boden; durch die Technik des Ansaugens, Zerkleinerns und Mulchens (das Mahd-Gut beleibt einfach auf der Fläche liegen), wird ca. 85% des Lebens in der Wiese getötet (Insekten, Amphibien, Kleinsäuger).
Recht schnell fanden wir in unseren Reihen ein Baumpflege-Team, bei dem jeder einzelne mit der Kompetenz zum Schneiden von Obstbäumen ausgestattet ist. Wer wollte, konnte dennoch im Februar einen Obstbaum-Schnittkurs besuchen und die Kompetenz vertiefen.
Der Sommer begann für einige von uns mit einem Sensenkurs beim NABU Itzehoe. Wir lernten nicht nur das Gras mit Handsense zu mähen, sondern auch das Sensenblatt durch Dengeln scharf zu halten bzw. zu machen. Bald darauf fanden erste Übungen in "unserer" Wiese statt. Mit jeder weiteren Übungsstunde ging das Sensen ein bisschen besser.
Den ganzen Sommer über haben wir die große Fläche Stückchen für Stückchen gemäht. Dabei blieb immer Gras auf großen Teilflächen stehen. Wenn dort ein paar Wochen später gemäht wurde, war das Gras an anderer Stelle wieder etwas nachgewachsen. Ganz wichtig war, das Mahd-Gut zu entfernen, um der Fläche Nährstoffe zu entziehen. Zurzeit ist die Wiese recht artenarm. Ein vielfältigeres und bunteres Treiben wird sich erst nach einer gewissen "Ausmagerung" einstellen.
Jetzt im Herbst galt es deshalb, die Wiese ein zweites Mal - jetzt aber mit Motorsense und Balkenmäher - zu mähen und das Mahd-Gut mit Rechen abzuharken. Dies wurde bei einem großen Arbeitseinsatz am 29. Oktober geschafft. Mit Freude und bei schönstem Herbstwetter waren alle dabei. Und wie immer bei allen Arbeitseinsätzen des NABU Kisdorfer Wohld ließ die verdiente Belohnung in Form von Quiche, Kuchen, Kartoffelsalat, Kaltgetränken und Kaffee keine Wünsche offen. An eigens zu diesem Zweck herangeschafften Tischen und Bänken wurde geschmaust, und es entwickelten sich bald angeregte Gespräche.
So gestärkt packten wir erneut Handschuhe und Arbeitsgeräte und konnten nach insgesamt ca. vier Arbeitsstunden stolz verkünden: Die Arbeit in der Streuobstwiese war für dieses Jahr geschafft!!!
Ob sich auch in den folgenden Jahren genügend NABU-Mitglieder motivieren lassen, die Wiese mit Motorsense oder per Hand zu mähen bzw. das Sensen zu lernen, bleibt abzuwarten. Aber davon wird abhängen, ob sich "unsere" Streuobstwiese zu einem Hotspot der Artenvielfalt wird entwickeln können.
Wie bereits vor einem Jahr führte Susanne auch in diesem Oktober eine Gruppe Interessierter ins Grotmoor. Und wie bereits vor einem Jahr fand auch diese Exkursion bei Sonnenschein und diesmal für die Jahreszeit ungewöhnlich hohen Temperaturen statt.
Nach einer Begrüßung der Teilnehmer wurde das Grotmoor vorgestellt: Größe, Ausdehnung des Moorkörpers, unterschiedliche Torf-Mächtigkeiten, Einteilung in Grünland-Zentrum mit extensiver Nutzung
und Randbereichen mit Torfstichgewässern, Heideflächen, Pfeifengraswiesen, Birkenwäldern und wenigen Flächen mit hochmoortypischer Vegetation (Schwingrasen).
Auch die Geschichte des Grotmoores und die seiner Entwässerung wurde kurz vorgestellt.
Die Biologin Gisela Oden-Behrendt, berichtete in ihrem Part von den Bemühungen des NABU um den erhöhten Schutz der Wiesenvögel (Wiesenpieper, Feldschwirrl, Schwarzkehlchen, Braunkehlchen,
Schafstelze) im Grotmoor: Ein späterer Mahd-Termin und das jährliche Stehenlassen von wechselnden Brache-Streifen wurden erreicht. Nicht erreicht werden konnte bislang, dass das Mahd-Gut von den
Mähflächen entfernt und weggefahren wird.
Durch erheblichen Druck auf die Behörden-Vertreter und nicht zuletzt auf die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten (SHLF) als Eigentümer der Grünlandflächen konnte erreicht werden, dass eine
erste Teilfläche von 73 ha wiedervernässt wird. Die Arbeiten sind seit Mitte August in vollem Gange und werden dazu führen, dass im Grotmoor bald ca. 15 t/ ha CO²-Emissionen im Jahr eingespart
werden können.
Natürlich lag das besondere Interesse der Exkursionsteilnehmer in diesem Jahr darin, die Vernässungsarbeiten genauestens in Augenschein zu nehmen: Zerstörung der Drainagen, Abschieben des
Oberbodens, um damit Verwallungen anzulegen, Staue in der Fläche, Staue in den Gräben, Überläufe. Alles, um in Zukunft das Regenwasser in dieser Projektfläche von 73 ha zu halten.
Wahrscheinlich kann hier nach Abschluss der Bauarbeiten bald wieder das Ansiedeln von Torfmoosen beobachtet werden. Bis sich jedoch erneut ein annähernd intaktes Hochmoor mit all seinen
typischen, spezialisierten Pflanzen und Bewohnern gebildet hat, werden viele Jahre bzw. Jahrzehnte vergehen.
Wie das in etwa aussehen könnte, konnte die Exkursionsgruppe ein paar hundert Meter weiter bewundern, wo in einem ehemaligen Torfstich wieder naturnahe Verhältnisse herrschen und Torfmoose,
Rosmarin-Heide, Moosbeere, Weißes Schnabelried usw. wachsen.
Hier erklärte Susanne am Beispiel der Torfmoose die Besonderheit der hochmoortypischen Flora, die in der Lage ist, durch chemische Vorgänge sich das saure Milieu zu schaffen, in dem Konkurrenten
verdrängt werden und sie selbst am besten gedeihen.
Auf dem Rückweg zum Treffpunkt waren die neuen Informationen Grundlage für Gespräche und Diskussionen unter der 16 köpfigen Exkursionsgruppe, die nach 2 1/2 Stunden zum Ausgangspunkt
zurückkehrte.
Am vergangenen Wochenende hat im NABU Kisdorfer Wohld eine spätsommerliche Reinigung der Nistkästen stattgefunden. Der Spätsommer ist eine ideale Zeit, weil dann noch nicht so viele Nachmieter in
die freigewordenen Wohnungen eingezogen sind. Dennoch könnte es sein, dass man eine Haselmaus stört, weshalb man vor Öffnung des Nistkastens vorsichtig anklopft, damit niemand einen
fürchterlichen Schrecken bekommt. Auch Fledermäuse nutzen die verlassenen Brutstätten als Ruhestätte für den Tag, wie die Kot-Funde zeigen, die wir auf den verlassenen Nestern gefunden
haben.
Bei gutem Wetter, das wir gar nicht so erwartet hatten, gut gelaunt und voller Spannung, was uns erwarten würde, zogen wir los. Immerhin galt es, fast 40 Kästen zu öffnen und auszuputzen. Damit
soll erreicht werden, dass die Vögel im nächsten Jahr vor allzu schwerem Befall mit Vogelflöhen, Milben und Zecken geschützt sind. Deshalb wird das alte Nistmaterial entfernt. Dabei darf man
keinesfalls mit scharfen Reinigungsmitteln hantieren. Ein Auskratzen mit einem Spachtel und das anschließende Ausfegen reichen vollkommen aus. In den Fledermauskästen wird der Kot ebenfalls durch
Auskratzen entfernt. Der würde sonst irgendwann die Einflugöffnung versperren und dafür sorgen, dass die Tiere nicht mehr hinein oder hinaus können.
Da die Nistkästen hoch oben an den Bäumen hängen, mussten wir eine Leiter mitführen. Beim Tragen haben wir uns abgewechselt. Einen Eimer mit den Werkzeugen hatten wir ebenfalls dabei, und
natürlich eine Tabelle, in die für jeden Nistkasten akribisch eingetragen wird, was wir vorgefunden haben: Moos, Tierhaare, Kot, Vogeleier, Rinde, Blätter, leider auch mal eine tote kleine Meise
usw. Diese Funde geben Hinweise auf die Vogelart, die dort gebrütet haben könnte. Durch die Aufzeichnungen kann man die einzelnen Jahre miteinander vergleichen und Trends bei der
Bestandsentwicklung erkennen.
Bei gemeinsamen Aufgaben kommt man sich näher. Als Naturliebhaber nehmen wir die wunderschöne Umgebung besonders wahr. Ein Höhepunkt war unsere Pause mit Kaffee, Tee, Ei-Brot und Anke´s
selbstgebackenen Pflaumen-Küchlein.
Mit fünf Leuten, die alle ihren Teil beitrugen, waren wir nach 4 1/2 Stunden mit der lohnenden Arbeit fertig.
Wer den Spätsommer als Reinigungstermin verpasst hat, sollte im Herbst keine Nistkästen mehr säubern. Nach dem Ausflug der Vormieter haben sich in viele Behausungen nun nämlich neue Bewohner
einquartiert. So dienen die alten Nester in den Kästen unter anderem Spatzen, Meisen und Zaunkönigen als Unterschlupf in kalten Nächten. (Dazu polstern sie die Kästen mit frischem Material aus.)
Florfliegen, Nachtfalter, Hummel- und Wespenköniginnen wollen hier überwintern. Die Kästen sollten deshalb nun frühestens im Februar oder März gereinigt werden. Befinden sich allerdings noch alte
Eier oder gar tote Küken im Nest, sollte man diese wegen der meist großen Zahl von Parasiten und Krankheitserregern unbedingt samt Nest entfernen.
Wie locke ich Wildbienen in meinen Garten, darf ich Vögel auch im Sommer füttern oder wo ist die nächste NABU-Gruppe? Das Interesse am Natur- und Umweltschutz ist groß und viele Bürger*innen melden sich beim NABU, um sich zu diesen und vielen anderen Themen beraten zu lassen. „Wir freuen uns darüber, dass immer mehr Menschen den Naturschutzgedanken verinnerlicht haben und sich auch praktisch engagieren möchten. Die häufigen Anfragen zeigen uns deutlich, dass die starke Rolle des NABU als „Anwalt der Natur“ anerkannt wird und die Fach- und Sachkenntnis des NABU gefragt ist“, stellt Ingo Ludwichowski, Geschäftsführer des NABU Schleswig-Holstein, fest.
Der NABU hat deswegen als Service für alle Bürger*innen das bundesweite NABU-Naturtelefon eingerichtet, um der großen Nachfrage zu Naturschutzthemen gerecht werden zu können. Das NABU-Naturtelefon ist unter der Woche von Montag bis Freitag erreichbar und bietet in allen Fragen des Natur- und Umweltschutzes eine kompetente Beratung. Die Mitarbeitenden stehen in direktem Kontakt mit vielen NABU-Expert*innen, die sie bei Bedarf unterstützen.
Das NABU-Naturtelefon ist bundesweit unter der Rufnummer: 030.28 49 84-60 00 von Montag bis Freitag zwischen 9:00 und 16:00 Uhr erreichbar.
Auch in diesem Jahr war wieder viel Betrieb am Amphibenschuzzaun in Heidkaten.
Wir haben knapp 2.000 Amphibien sicher über die Straße geholfen.
Alle Details gibt es hier.
Am 23.10.2021 haben wir eine Exkursion ins Grotmoor unternommen. Die 20 Exkursionsteilnehmer konnten ihr Glück gar nicht fassen, als sie sich am Samstag in Heidmoor vor dem Dorfhaus trafen. Nach ein paar Tagen mit schrecklich viel Regen schien heute strahlend die Sonne. Ein wunderschöner Herbsttag!
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde ging es auch schon im Wanderschritt in das Grotmoor. Susanne Röhling erzählte in Sequenzen über die Entstehung der Moore, die Geschichte der Trockenlegungen allgemein und die des Grotmoores im Besonderen. Ein ganz wichtiger Punkt ist die Bedeutung der Moore für den Klimaschutz. Susanne berichtete, dass 5 % der Gesamtemissionen von schädlichen Treibhausgasen aus den Mooren komme. Dieses Verhältnis gelte sowohl für Deutschland als auch für Schleswig-Holstein. Es handelt sich um Millionen Tonnen.
Susanne berichtete auch über die Instrumente des Moorschutzes, die Möglichkeiten der Finanzierung von Renaturierungen und warum die verantwortlichen Behörden seit Jahren mit den Wiedervernässungen nicht so voran kommen, wie es eigentlich wünschenswert wäre. ((88 % der Moore in S-H sind immer noch entwässert.) Im Grotmoor konnte der NABU Kisdorfer Wohld erreichen, dass es bei der Wiedervernässung einen Anfang gibt (71 ha von 600 ha werden demnächst vernässt). Auf den vorerst noch entwässert bleibenden Grünland-Flächen konnte der NABU Kisdorfer Wohld Maßnahmen zum Schutz der Wiesenvögel durchsetzen. Praxis ist seit diesem Jahr eine spätere Mahd und das Stehenlassen von Brachestreifen.
Weitere Themen waren die technische Umsetzung der Vernässung im Grotmoor nach einem Plangenehmigungsverfahren und die Bedeutung der Moore für die Artenvielfalt. Hans-Jürgen Raddatz, NABU Barmstedt und renommierter Ornitholge, berichtete von der Situation der Wiesenvögel auf den Feuchtwiesen und den Arten, die im Randbereich eines Moores einen passenden Lebensraum finden. Ziel der Wanderung war eine wunderschöne Moorfläche, wo hochmoortypische Pflanzen wie Torfmoose oder Wollgras betrachtet werden konnten. Susanne erläuterte die vom NABU Kisdorfer Wohld durchgeführten Naturschutzmaßnahmen in dieser Fläche.
Die für die Exkursion angesetzten 2 Stunden wurden zwar überschritten - Susanne hatte sich als Anfängerin in der Disziplin der Exkursionsleitung zu erkennen gegeben -, doch am Ende schienen alle Teilnehmer zufrieden angesichts der vielen interessanten und spannenden Informationen.
Mehr Termine gibt es hier.
Gemeinsame Agrarpolitik – Was ist das?
Seit Monaten hatte sich der NABU, nicht zuletzt durch die Kampagne „Werde laut für mich!“, an der sich auch Vertreter der Ortsgruppe Kisdorfer Wohld beteiligt hatten, für eine naturverträgliche Landwirtschaft eingesetzt. Rebhuhn, Feldhase, Kornblume und Co. sollten eine Zukunft haben. Die Forderungen in der Schlussphase waren:
Trotz großer Bemühungen aller Umweltverbände hat das EU-Parlament am 23.10. einem faulen Kompromiss zur EU-Agrarpolitik zugestimmt. Ursula von der Leyen muss die Notbremse ziehen und die
Kommissionsvorlage zurückziehen. Die Landwirtschaftsminister haben dem Europäischen Green Deal eine Kampfansage erteilt. Statt Hunderttausenden Agrarbetrieben bei der Umstellung auf eine klima-
und naturverträgliche Zukunft zu helfen, zementieren sie mit Steuergeldern von morgen ein schädliches Subventionssystem von vorgestern. Das in den Nachkriegsjahren entstandene Subventionssystem
begünstigt vor allem die großen Landwirtschaftsbetriebe mit viel Fläche, die meist am weitesten davon entfernt sind, naturverträglich zu arbeiten. Das soll zum großen Teil auch in Zukunft
so bleiben.
Nur 20 % der Subventionen werden aufgrund von sogenannten Öko-Regelungen vergeben. Wie diese Öko-Regelungen jedoch aussehen werden, kann jeder EU-Mitgliedsstaat selbst ausgestalten. Die Gefahr,
dass die eigenen Landwirte gegenüber den Konkurrenten aus den Nachbarstaaten dabei ins Vorteil gesetzt werden, birgt die Gefahr, dass es Geld für den wirkungslosesten Naturschutz gibt.
Dabei wäre es dringend Zeit zum Umdenken und wirksame Reformen in Gang zu setzen. Der Wirtschaftszweig Landwirtschaft hängt im Vergleich zu anderen im Klimaschutz deutlich hinterher. Außerdem
haben Forscher herausgefunden, dass für die schwindende Artenvielfalt zu einem nicht unerheblichen Teil die konventionelle Landwirtschaft verantwortlich ist.
Warum ist es so schwer, Veränderungen herbeizuführen, wenn doch die Tatsachen auf dem Tisch liegen?
In den für Reformen verantwortlichen Agrarausschüssen sitzen einfach zu viele Landwirte, die von dem derzeitigen Subventionssystem profitieren. Die Abkassierer, die sich offenbar skrupellos aus
den EU-Agrartöpfen bedienen lassen und dabei auch noch Schaden für die Allgemeinheit anrichten.
Dabei ist die überwiegende Zahl der Bevölkerung für neue Gesetze. Der Umweltschutz ist ihnen wichtig bis sehr wichtig! Trotzdem wird in Brüssel und auch in Deutschland weiter Politik gegen diese
Mehrheiten gemacht. Es ist ein Skandal!!!
Böden werden verseucht, der Klimaschutz außer Acht gelassen, das Grundwasser belastet, die Artenvielfalt zerstört, und trotzdem kann sich die Agrarlobby immer wieder durchsetzen und weitermachen
wie bisher.
Wann wird das endlich ein Ende haben???
Wir haben nun auch - wie zuvor bereits in den Rathäusern der Gemeinden Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg - im Gebäude des Amtes Bad Bramstedt-Land, König-Christian-Str. 6, eine Handy- Sammelbox aufgestellt.
Nach Angaben des Digitalverbands Bitkom schlummern mehr als 105 Millionen alte Handys und Smartphones in deutschen Schubladen. Ausgediente Handys in den Hausmüll zu werfen oder an illegale
Händler zu geben, schadet der Umwelt und ist auch gesetzlich verboten. Zu viele Schadstoffe gelangen in die Umwelt. Seltene Rohstoffe gehen für eine Wiederverwertung verloren. Unnötige Rohstoffe
werden in Ländern des globalen Südens weiter abgebaut. Im Vordergrund steht für den NABU daher die Wiederaufbereitung und – falls erforderlich – Reparatur inklusive Austausch von Ersatzteilen von
Mobilgeräten, um die Nutzungsdauer eines Handys oder Smartphones zu erhöhen. Eine Verlängerung der Nutzungsdauer spart 58 Kilogramm CO2 und 14 Kilogramm Ressourcen.
Der Entsorgungspartner von Telefónica in Deutschland, die AfB gemeinnützige GmbH (Arbeit für Menschen mit Behinderung), verkauft die wiederaufbereiteten Geräte nur in Europa. Nicht mehr
funktionsfähige Geräte gibt der NABU zum Recycling an die Umicore AG & Co. KG. Umicore unterhält die ökologischsten Schmelzanlagen in ganz Europa und ist ISO 9001, 14001 und OHSAS 18001
zertifiziert. Beim Recycling der NABU-Handys entstehen Rohstoff-Gewinne von bis zu einem Kilo Gold jährlich, ganz zu schweigen von den Umweltvorteilen. Mit einem zurückgegebenen Altgerät sorgt
man gleich doppelt für mehr Umweltschutz: Zum einen stellt man sicher, dass Rohstoffe wiederverwertet werden und Schadstoffe nicht auf dem Müll landen. Zum anderen erhält der NABU vom
Kooperationspartner Telefónica in Deutschland einen jährlichen Betrag. Dieses Geld fließt in den NABU-Insektenschutzfonds.
Wir würden uns freuen, wenn von diesem Angebot rege Gebrauch gemacht wird.